Voller Hoffnung zog ich in die "Heiderose": leider durfte ich dort die mieseste Spargelcremsuppe meines Lebens geniessen - mit Mehlpampe und Sahne aufgerührtes Spargelabfallwasser, gewürzt mit Zucker. Brrr. Ich hab´das auch so gesagt, die Bedienung nahm das allerdings sehr freundlich auf und nickte wissend....
Den schlechtesten Salat meines Lebens habe ich in der "Fischerklause" am Hafen von Vitte genossen: schon mal was von Zerkleinern der Zutaten und von Dressing gehört? Das Essen in diesem merkwürdigen Lokal ist eh insgesamt schlecht und unprofessionell zubereitet. Da hilft auch der vornehm tuende, aus Berlin importierte Kellner mit schwarzem Anzug und Fliege nichts.
Ähnlich schlecht ist das Essen - auch hier Salat mit ganzen Köpfen, riesige Gurkenstuecke ohne Dressing! - im ansonsten so netten "Wieseneck". Das Kellner-Team ist allerdings ein Traum an Flottheit, Freundlichkeit und Professionalität. Leider nicht das Küchenteam. Wieso?
Ordentlich, wenn auch nicht spektakulär, habe ich im "Hitthim" gegessen: Bratkartoffeln mit eingelegtem Pfefferhering. Die Kartoffeln waren knusprig, nicht zu fettig und frisch, der Hering zart und gut mariniert. Die Portion stimmte (etwas mehr Hering als Kartoffeln hätte es aber schon sein koennen). Der Preis stimmte auch. Positiv auch, dass der Koch, obwohl es wenige Minuten vor Geschäftsschluss war, noch so professionell arbeitete. Auch die weibliche Bedienung namens "Annika" war sehr kompetent, freundlich und flott. Keine strafende Miene, wie sonst oft in der Gastronomie, weil es schon so spaet war. Den Laden mag ich sonst eher nicht, da er mir zu duster und muffelig ist, aber dieses Erlebnis hat mich versöhnt.
Als es mal kein Fisch sein sollte: einen sehr respektablen Bauernschmaus für schlappe 6,50 Euro habe ich in Neuendorf gegessen, im netten Lokal "Up Westerend" - heisst es so richtig? -. Auch hier war die weibliche Bedienung äusserst freundlich und angenehm. Das Lokal war sehr gut besucht, viele schienen Stammgäste zu sein und lobten die Küche, vor allem Hecht und Dorsch. Die sehr freundliche Kellnerin hatte für jeden Gast ein freundliches Wort. War ein positiver Eindruck.
Ansonsten hat mir der Bratfisch - geräuchert ist nicht so mein Ding - auf dem Kutter im Hafen von Kloster gut gemundet, das ganze Ambiente dort is sehr urig und urlaubsmässig. Sowas gehört zu einem Seebad einfach dazu.
Fazit: die gastronomische Szene auf Hiddensee ist ausbaufähig. Meist ist die Küche langweilig, manchmal ("Fischerklause" vor allem) richtig schlecht. Und warum müssen es immer Berge von trockenen Salzkartoffeln zum Fisch sein? Üben! Ich habe noch Hoffnung - zu recht?
