... ist eine Jütländische Arbeit, gefunden am Strand in Neuendorf. Einer der schönsten und umfangreichsten Goldfunde der späten Wikingerzeit. Er verdeutlicht einzigartig die Verbindung frühchristlicher Kreuzformen mit heidnischer Tiersymbolik. Die Originale sind Hohlkörper aus zartem, auf Patrizen geformtem Goldblech, mit feinen Granulationskügelchen und Filigrandrähten belötet. Die Hängeöse ist wie ein breiter Raubvogelkopf mit stark gebogenem Schnabel und hervorstechenden Augen gestaltet. Solche Ösen sind für die Filigrankunst im dänischen Reich Harald Blauzahns und Sven Gabelbarts charakteristisch.
Vielleicht hat Harald Blauzahn diesen Schatz besessen und auf der Flucht vor seinem Sohn Sven Gabelbart, dem Anführer der Gegner seiner Christianisierungspolitik, auf Hiddensee, einem Stützpunkt der Wikinger, vergraben.
Gefertigt wurde der 16-teilige Schmuck um 950, wahrscheinlich in der Wikingersiedlung Haithabu bei Schleswig, dem zentralen Handels- und Handwerkerplatz Nordeuropas und zeitweiligen dänischen Königssitz, von wo die Christianisierung Skandinaviens durch Ansgar um 850 ihren Ausgang nahm.
In der ständigen Ausstellung des Kulturhistorisches Museums in Stralsund wird nur eine originalgetreue Nachbildung gezeigt, das Original wird im Archiv des Museums verwahrt, allerdings zu besonderen Anlässen ebenfalls präsentiert.
Der 16teilige Hiddenseeschmuck besteht aus:
1 geflochtenen Halsreif (44 cm lang, 153 g)
1 Schalenspange (Durchmesser 8 cm, 114 g)
6 großen kreuzförmigen Hängestücken (von 6,4 x 6,4 bis 6,4 x 6,7 cm, von 34-40 g)
4 kleinen kreuzförmigen Hängestücken (von 4,7 x 5,0 bis 4,1 x 5,4; von 20-22,4 g)
4 kleinen Zwischengliedern (2,1 x 1,2cm; 5-6g).
Hiddensee Info: Der Hiddenseer Goldschmuck
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