Abgelehnt: Trinkwasser aus dem Meer

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Abgelehnt: Trinkwasser aus dem Meer

Abgelehnt: Trinkwasser aus dem Meer

Eine Anlage zum Entsalzen von Wasser aus dem Meer könnte das Trinkwasserproblem auf Hiddensee lösen. Die Gemeindevertretung lehnt das Projekt ab.

Hiddensee
Bauwillige auf Hiddensee stehen in der Warteschlange. Auf der Insel gilt ein Baustopp, weil das Trinkwasser knapp ist. Die Lösung liegt vor der Haustür. Eine Meerwasserentsalzungsanlage schlägt der Geschäftsführer des Rügener Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (ZWAR), Axel Rödiger, vor. Die Hiddenseer Gemeindevertreter lehnen ab.

Für den Neubau so einer Anlage habe es eine Bauvoranfrage gegeben, informiert Bürgermeister Manfred Gau. Danach soll zwischen Vitte und Kloster am Harten Ort gebaut werden. „Dafür haben wir unser Einvernehmen nicht erteilt“, gibt er das Parlamentsvotum wider. Das nimmt Axel Rödiger mit Erstaunen zur Kenntnis. Schließlich habe der ZWAR vorgefühlt, um nicht irgendein Problem, sondern ein Hiddenseer zu lösen.

Die Firma Enercon in Aurich habe Interesse gezeigt, so eine Anlage als Pilotprojekt für die Ostsee auf Hiddensee zu errichten. 10 mal 20 m2 Fläche würden dafür nur gebraucht. Vorgesehen sei eine kleine Anlage mit einer Kapazität von 100 bis 200 m3. Das Meerwasser wird durch eine Osmosewand gedrückt, die hält Salzkristalle zurück, erläutert Axel Rödiger das Prinzip. Der ZWAR würde die Anlage betreiben, das Trinkwasser von Enercon kaufen.

Neben der Standortfrage rufe genau dies ein ungutes Gefühl wach, blickt Manfred Gau zurück. Der ZWAR hat den Hut auf Hiddensee erst seit 2003 für Wasserversorgung und Abwasserbehandlung auf. Davor tobte ein Wasserkrieg zwischen Gemeinde und einem bis dahin privaten Anlagenbetreiber. Die Hiddenseer mussten horrende Beiträge berappen, die Kommune brachte es an den Rand des Ruins. Die Meerwasserentsalzungsanlage assoziiert das Gespenst der Preiserhöhung. Wenngleich Axel Rödiger dies ausschließen will, seien die Gemeindevertreter und er von der Notwendigkeit dieser Investition nicht überzeugt. „Der zugelassene Wasserverbrauch wird im Jahr nur ein paar Tage überschritten“, spricht sich Manfred Gau für Investitionen im vorhandenen Netz aus.

Axel Rödiger sieht Aufklärungsbedarf: Auf Hiddensee dürfen pro Tag nur 850 m3 Trinkwasser gefördert werden, hat die Untere Wasserbehörde festgelegt. Die Menge wurde im Sommer 2005 in Spitzenzeiten leicht überschritten. Die Fördermenge in der Hauptsaison zu erhöhen, haben die zuständigen Behörden abgelehnt. Den Neubau einer Wasserleitung von Rügen nach Hiddensee hält der ZWAR-Chef nicht für ideal, weil die Refinanzierung ungewiss ist. „Ich weiß noch gar nicht, wie viel Wasser in ein paar Jahren wirklich gebraucht wird“, verweist Axel Rödiger auf eine auf Hiddensee fehlende Bauleitplanung. Die, so Bürgermeister Manfred Gau, werde auf den Weg gebracht, so die Finanzierung für das Erarbeiten der B-Pläne gesichert sei. „Wenn die fertig sind, muss ich eine Lösung des Trinkwasserproblems parat haben“, spricht sich Axel Rödiger für die Meerwasserentsalzungsanlage aus.

UDO BURWITZ

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Quelle: Ostsee-Zeitung.de
URL: Link
Ausgabe: 28. März 2006
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Bounty
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Meerwasserentsalzung

Das hört sich doch nicht schlecht an.

Danke für die schnelle Info.

Gruß
Bounty

Inselblick

Man weiss nicht,soll man sich freuen oder nicht...werden die Wasserkosten wieder steigen oder was ändert sich noch. :evil: :twisted:

SO VIEL POLITIK AUF SO EINER KLEINEN INSEL :oops:

Thomas auch von mir lieben Dank für die Info :o

LG

Inselblick :wink:
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Caty
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Hier weiß man garnicht, was man sagen soll. Letztendlich gehts ja um´s Geld unserer Insulaner, kommt drauf an, wie sie günstiger weg kommen. Bei aller Idylle...... aber sie muss bezahlbar bleiben..... und das Wasserproblem wird sich nicht von allein in Luft auflösen....Man müßte mehr die kleinen Leute fragen, was sie denken, oder????? Aber wo ist das schon so.... :evil: :idea:
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Strandgut
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Ich denke mal: Gott sei Dank,abgelehnt. Ich habe Montag mit jemanden vom Inselchen telefoniert,und er war auch nicht begeistert von der Anlage. Bis jetzt hat es doch immer gereicht, und nun ist eben Baustopp.Finde ich ,wie schon mal berichtet, auch nicht so verkehrt. Siehe Süderende u.s.w.
Da wird es auch noch weiterreichen.Die ganzen Jahre die ich bis jetzt da war, war immer reichlich Wasser vorhanden.Vieleicht sehe ich es ein wenig eng,ist aber meine Meinung.

Abendliche Grüße von hier
Inselschreck